PACTA-Bericht zur Klimaverträglichkeit

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CHAPTER TO BE REVIEWED FOR COP 2024

Legal disclaimer PACTA Interactive report.

IMPORTANT INFORMATION The PACTA Model generates a limited ‘point in time’ estimate of the relative alignment of the Revealed Plans of Securities in the Scope versus the economic trends embodied in the Scenario(s), as identified by external data and scenario providers.

EXCLUSION OF LIABILITY TO THE EXTENT PERMITTED BY LAW, RMI WILL NOT BE LIABLE TO ANY USER FOR ANY LOSS OR DAMAGE, WHETHER IN CONTRACT, TORT (INCLUDING NEGLIGENCE), BREACH OF STATUTORY DUTY OR OTHERWISE, EVEN IF FORESEEABLE, ARISING UNDER OR IN CONNECTION WITH USE OF OR RELIANCE ON ANY INFORMATION, DATA OR CONTENT OBTAINED VIA OUR SERVICES, INCLUDING (WITHOUT LIMITATION) THE MODELLING OUTPUTS STATED IN THIS REPORT.

No forecast or prediction The PACTA Model does not purport to generate, nor does this Report contain or comprise, statements of fact, forecasts or predictions. The PACTA Model provides a ‘point in time’ analysis of economic and commercial variables that are inherently dynamic and variable over time. RMI neither makes nor implies any representation regarding the likelihood, risk or expectation of any future matter. To the extent that any statements made or information contained in this Report might be considered forward-looking in nature, they are subject to risks, variables and uncertainties that could cause actual results to differ materially. You are cautioned not to place undue reliance on any such forward-looking statements, which reflect our assumptions only and those of our data and scenario providers as of the date of modelling.

No financial advice The information contained in this Report does not comprise, constitute or provide, nor should it be relied upon as, investment or financial advice, credit ratings, an advertisement, an invitation, a confirmation, an offer or a solicitation, or recommendation, to buy or sell any security or other financial, credit or lending product or to engage in any investment activity, or an offer of any financial service. This Report does not purport to quantify risk to the portfolio (or any part thereof), nor make any representation in regards to the performance, strategy, prospects, creditworthiness or risk associated with any investment, nor their suitability for purchase, holding or sale in the context of any particular portfolio. The Modelling Outputs reflected in this Report are provided with the understanding and expectation that each investor will, with due care, conduct its own investigation and evaluation of each security or other instrument that is under consideration for purchase, holding or sale.

Scope Securities The PACTA Model is limited in its scope and application. It does not consider all securities across all sectors, nor all securities within those sectors. The PACTA Model applies only to the Scope Securities set out in the Methodology Statement, as updated from time to time.

Scenario(s) The PACTA Model will apply one or more Scenarios, as set out in the Methodology Statement. The choice of any Scenario should not be taken as any endorsement of those scenarios, nor any statement as to the accuracy or completeness of those scenarios’ methodologies or assumptions, nor as a general preference of those scenarios over any other economic scenarios. The analysis provided by the PACTA Model may be carried out using other economic scenarios, and users must form their own view as to the decarbonization scenarios, trajectories, and models that are most appropriate to their portfolio. No explicit or implicit assumption is made in relation to the current or future alignment of the Scenarios with climate-related policies of any government at international, national or sub-national level.

Use of the PACTA method may support you in initiatives undertaken with regard to the Recommendations of G20 Financial Stability Board’s Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). However, its use in isolation does not purport to provide ‘TCFD compliance’.

CHAPTER TO BE REVIEWED FOR COP 2024

1 Einführung

1.1 Über PACTA

Im September 2018 stellte die 2° Investing Initiative (2DII) das Paris Agreement Capital Transition Assessment (PACTA) vor: eine kostenlose Open-Source-Software, mit der sich berechnen lässt, inwieweit die Investitionsausgaben und die Industrieanlagen von Unternehmen in einem Aktien-, Anleihen- oder Kreditportfolio mit verschiedenen Klimaszenarien vereinbar sind.

Der Grundstein für PACTA wurde jedoch bereits im Jahr 2014 gelegt, als die 2° Investing Initiative in Zusammenarbeit mit Hochschulen wie der Frankfurt School of Finance und der Universität Zürich, mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission, der deutschen und der Schweizer Regierung und mit Unterstützung von UN Principles for Responsible Investment mit der Entwicklung des Tools begann. Das Tool wurde seit seiner Einführung von mehr als 4.500 Personen aus mehr als 3.000 Institutionen genutzt; insgesamt wurden bereits mehr als 18.000 Klimaszenario-Tests durchgeführt, im Durchschnitt mehr als 600 Tests pro Monat. Das verwaltete Gesamtvermögen der Finanzinstitute, die dieses Tool nutzen, beläuft sich auf mehr als 106 Billionen USD.

Im Juni 2022 übertrug die 2° Investing Initiative die Leitung von PACTA an das Rocky Mountain Institute (RMI), um die Reichweite des Tools im Finanzsektor und in der Realwirtschaft auszuweiten. Unter der Leitung des RMI bleibt PACTA kostenloses, unabhängiges und quelloffenes Tool.

PACTA ist nun Teil des Klimafinanzierungsprogramms des RMI. Das Tool unterstützt die Mission des RMI, indem es dazu beisteuert, Kapitalströme in eine klimaverträglichere Richtung zu lenken, und den Finanzsektor in die Lage versetzt, zur Erreichung der Ziele des Klimaübereinkommens von Paris beizutragen. PACTA versorgt die Finanzbranche und die Aufsichtsbehörden mit zukunftsgerichteten, wissenschaftsbasierten Analysen.

Die Rahmen von PACTA generierten Ergebnisse bieten den Nutzern einen detaillierten Überblick über die Exposition ihrer Portfolios und deren Ausrichtung auf die Klimaziele, aufgeschlüsselt nach Sektoren und für die entsprechenden Technologien. Diese Informationen können genutzt werden, um:

  • Investitionsentscheidungen zu fördern, die im Einklang mit den Klimaszenarien stehen,
  • Entscheidungen über die Festlegung von Klimazielen zu kommunizieren,
  • Engagement-Strategien auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen, um spezifische Klimamassnahmen bei den investierten Unternehmen zu fördern,
  • die mit einem disruptiven Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft verbundenen Risiken zu erkennen.

1.2 PACTA-Klimatest in der Schweiz

Mit der Unterzeichnung des Klimaabkommens von Paris hat sich die Schweiz verpflichtet, ihre Finanzströme auf das Ziel auszurichten, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen und die Anstrengungen zur Begrenzung auf 1,5°C fortzusetzen. Das Schweizer Parlament will dieses Ziel auch in der nationalen Klimagesetzgebung verankern1. Um die Fortschritte bei der Ausrichtung der gesamten Finanzmärkte auf die Klimaziele zu überwachen, führt das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in enger Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) regelmässig PACTA-Klimatests durch. Dieser Test im Jahr 2022 ist der dritte nach 2017 und 2020.

Alle Schweizer Pensionskassen, Versicherungen, Banken und Vermögensverwalter sind über die Verbände eingeladen worden, freiwillig einen Klimatest für ihre Portfolios durchzuführen. Er besteht aus zwei quantitativen Modulen sowie einer qualitativen Befragung, um einen aussagekräftigen Überblick zu erhalten. Das erste quantitative Modul analysiert die Exposition der Anlagen der teilnehmenden Finanzinstitute in börsennotierten Aktien und Unternehmensanleihen gegenüber klimarelevanten Sektoren sowie deren Ausrichtung auf globale Klimaszenarien. Das zweite quantitative Modul analysiert die Ausrichtung der Schweizer Immobilien- und Hypothekarportfolios auf die nationalen Klimaziele. Im Rahmen der qualitativen Befragung werden weitere klimarelevante Aktivitäten der Finanzinstitute über alle Geschäftsbereiche hinweg erfasst.

Die Teilnehmer des Klimatests 2022 erhalten diese individuellen und interaktiven Berichte für jedes Portfolio zusammen mit einer separaten statischen Kurzfassung. Zudem veröffentlicht das BAFU den Bericht „Aiming Higher“ mit den zusammengefassten und anonymisierten Daten aller Teilnehmer sowie Sektorberichte. Der Bericht „Aiming Higher“ fasst die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse für Regierung, Parlament, Finanzinstitute, NGOs und die Öffentlichkeit zusammen. Die einzelnen Berichte geben Einblicke in die Ausrichtung der Finanzinstitute auf die Klimaziele und erlauben aufgrund der angewandten Methode Peer-Vergleiche. Sie zielen darauf ab, die Klimastrategien der Finanzinstitute hin zu Netto-Null zu ergänzen und zu verfolgen sowie weitere Massnahmen und die Umsetzung aktueller und künftiger (Selbst-)Regulierungen und Empfehlungen zu fördern.2 3 4 5

Die statische Kurzfassung für jedes Portfolio ist für die freiwillige Veröffentlichung durch die Finanzinstitute gedacht. Der Schweizer Bundesrat empfiehlt, bei allen Finanzprodukten und Kundenportfolios vergleichbare und aussagekräftige Klimaverträglichkeitsindikatoren zu verwenden.6 Neben den wichtigsten Ergebnissen und dem Peer-Vergleich enthält die PACTA-Kurzfassung neu auch die meisten der Swiss Climate Scores: In der Entwicklungsphase des PACTA-Klimatests 2022 hat die Schweizer Regierung zusammen mit privaten Akteuren, NGOs und Forschungseinrichtungen eine Reihe von Indikatoren für Best-Practice-Klimatransparenz für Aktien- und Unternehmensanleiheportfolios7 entwickelt und im Sommer 2022 veröffentlicht. Um die Schweizer Finanzinstitute bei der Umsetzung zu unterstützen, liefert die PACTA-Kurzfassung so viele Informationen wie möglich zu diesen Swiss Climate Score-Indikatoren.

Der PACTA-Klimatest Schweiz 2022 wird vom RMI zusammen mit der 2° Investing Initiative (2DII) und der Wüest Partner AG (WP) durchgeführt. Er ist Teil der koordinierten PACTA-Projekte (COP), die vom Rocky Mountain Institute (RMI) geleitet werden. PACTA COP8 ist ein spezielles Programm zur Unterstützung von Regierungen und Aufsichtsbehörden bei der Anwendung von PACTA auf die Portfolios ihrer beaufsichtigten Institute.

1.3 Über diesen Bericht

Dieser Bericht enthält die Ergebnisse von drei Analysen. Die erste ist die Klimaszenarioanalyse von Aktien- und Unternehmensanleihen Portfolios, die von den Teilnehmenden des Klimatests hochgeladen wurden. Die zweite ist die Analyse der Schweizer Immobilien- und Hypothekarportfolios.. Den dritten Teil bildet die Umfrage zu Klimamassnahmen, zu der die Teilnehmer des Klimatests eingeladen wurden.

Die Klimaszenarioanalyse für börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen, die auf der PACTA-Methode basiert, liefert Antworten auf folgende Fragen:

  • Welcher Anteil des Portfolios ist in kohlenstoffintensiven Sektoren investiert?
  • Wie relevant ist der analysierte Teil meines Portfolios im Verhältnis zu den Gesamtemissionen meines Portfolios?
  • Auf welche Klimaszenarien sind die Produktionspläne der Unternehmen im Portfolio ausgerichtet?
  • Welche Unternehmen im Portfolio beeinflussen die Ergebnisse massgeblich?
  • Wie schneidet das Portfolio im Vergleich zu Markt-Benchmarks ab?

Wichtige Informationen über die PACTA-Methode sind im letzten Kapitel zusammengefasst. Weitere Informationen finden Sie im PACTA Knowledge Hub, einschliesslich einer detaillierten Beschreibung der Methode und der zugrundeliegenden Datenquellen sowie Informationen zur Interpretation der Ergebnisse.

Das Modul Immobilien und Hypotheken, das von der Wüest Partner AG im Auftrag des BAFU entwickelt wurde, dient der Analyse der Immobilien- und Hypothekenportfolios. Es liefert unter anderem Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie hoch sind die CO2-Emissionen des Gebäudebestandes?
  • Welches sind die Energieträger des Gebäudebestandes?
  • Wie hoch sind die CO2-Emissionen für die verschiedenen Gebäudetypen, Energieträger und Baujahre?

Die Umfrage zu Klimamassnahmen liefert Antworten auf folgende Fragen:

  • Welche Klimamassnahmen ergreift Ihre Einrichtung und für welche Anlageklassen?
  • Was sind die Best Practices unter Ihren Peers in der Schweiz?
  • Wie schneiden Ihre Klimamassnahmen im Vergleich zu denen Ihrer Peers und den Best Practices ab?
  • Stehen Ihre Klimamassnahmen in Einklang mit Ihren PACTA-Ergebnissen?

1.4 Bei PACTA abgedeckte Wirtschaftssektoren und ihre Bedeutung im Hinblick auf die Begrenzung des Klimawandels

Der Klimawandel ist in vollem Gange, und die physischen Auswirkungen sind bereits überall auf der Welt spürbar. Viele Unternehmen werden ihr Geschäft umstellen oder ihre Wertschöpfungsketten und internen Prozesse anpassen müssen, um schwerwiegende Probleme und wirtschaftliche Verluste zu vermeiden. Die Begrenzung des Klimawandels und die Anpassung an ihn erfordern Massnahmen in der gesamten Wirtschaft. Investitionen zur Verringerung der CO2-Emissionen sind in mehreren Schlüsselsektoren zwingend notwendig, um ein gefährliches Ausmass der globalen Erwärmung zu verhindern.

Betrachtet man die Gesamtbeiträge zu den globalen Treibhausgasen (THG), so wird schnell deutlich, wo prioritäre Massnahmen und Investitionen erforderlich sind. Etwa 73% der Treibhausgasemissionen stammen aus dem Energiesektor (Elektrizität, Wärme und Verkehr), 18,4% aus der Land- und Forstwirtschaft und der Flächennutzung, 5,2% aus direkten industriellen Prozessen (Zement und Chemikalien/Petrochemikalien) und 3,2% aus Abfällen.9

PACTA deckt acht Sektoren ab, die zu den kohlenstoffintensivsten der Wirtschaft zählen und daher wahrscheinlich stärker Übergangsrisiken ausgesetzt sind. Diese Schlüsselsektoren sind Öl und Gas, Kohle, Stromerzeugung, Automobil, Stahl, Zement und Luftfahrt. In jedem Sektor konzentriert sich PACTA auf den Teil der Wertschöpfungskette, der für den grössten Beitrag zu den CO2-Emissionen verantwortlich ist und wo der potenzielle Einfluss auf die Emissionen daher am grössten sein kann. Um die Fortschritte beim Übergang zu alternativen Technologien zu messen, der in jeder dieser Wertschöpfungsketten erforderlich ist, werden Kennzahlen zur PACTA-Ausrichtung ausgewählt. PACTA konzentriert sich dabei auf den Ausstieg aus kohlenstoffintensiven Technologien und dem Ausbau kohlenstoffarmer Technologien („Klimalösungen“).

Im Öl- und Gassektor liegt der Fokus beispielsweise auf dem Upstream-Geschäft, im Stromsektor hingegen auf den Stromerzeugungskapazitäten und den entsprechenden Energiequellen. Weitere Informationen zu den Teilen der Wertschöpfungskette, auf die sich die PACTA-Analyse konzentriert, finden Sie in Abbildung 1 unten.

PACTA Sectors

Figure 1.1: PACTA Sectors

Abbildung 1: PACTA-Sektoren für börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen. Die Segmente der Wertschöpfungskette, die für den grössten Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sind blau gekennzeichnet.

Da PACTA Sektoren mit sehr unterschiedlichen Wertschöpfungsketten abdeckt, variiert zwischen den Sektoren auch der Umfang der in der Analyse berücksichtigten Emissionen. Als Orientierung definiert und kategorisiert das Greenhouse Gas Protocol die Emissionen in Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen. Dieser weit verbreitete Unternehmensstandard zielt darauf ab, die Unternehmen dabei zu unterstützen, die Emissionen in ihrer gesamten Wertschöpfungskette nachzuvollziehen. Im Greenhouse Gas Protocol sind die Bereiche (Scopes) wie folgt definiert10:

  • Scope 1: Treibhausgasemissionen aus Quellen, die dem Unternehmen gehören oder von ihm kontrolliert werden, z.B. Emissionen aus der Verbrennung in eigenen oder kontrollierten Kesseln, Öfen, Fahrzeugen usw.; Emissionen aus der chemischen Produktion in eigenen oder kontrollierten Prozessanlagen;
  • Scope 2: Treibhausgasemissionen aus der Erzeugung von eingekauftem Strom, der vom Unternehmen verbraucht wird;
  • Scope 3: Treibhausgasemissionen, die sich aus den Aktivitäten des Unternehmens ergeben, aber aus Quellen stammen, die nicht dem Unternehmen gehören oder von ihm kontrolliert werden. Einige Beispiele für Scope-3-Aktivitäten sind die Gewinnung und Produktion von eingekauften Materialien, der Transport von eingekauften Brennstoffen und die Nutzung von verkauften Produkten und Dienstleistungen.

PACTA misst die Ausrichtung auf Klimaszenarien anhand einer Kombination von Kennzahlen zur Produktionskapazität und CO2-Emissionsintensität. Während für die Bewertung der Sektoren Stromerzeugung, Automobil, Öl und Gas sowie Kohle Kennzahlen zur Produktionskapazität und nicht zu den Treibhausgasemissionen herangezogen werden, kann auf der Grundlage der Modellierung durch den Szenarioentwickler und der bei PACTA verwendeten Kennzahlen vernünftigerweise davon ausgegangen werden, dass bei der Analyse folgende Emissionen abgedeckt werden: Scope-1-Emissionen bei den Sektoren Luftfahrt und Stromerzeugung, Scope-1- und Scope-2-Emissionen bei den Sektoren Stahl und Zement und Scope-3-Emissionen bei den Sektoren Automobil, Kohle sowie Öl und Gas.

1.5 Überblick über die PACTA-Methode

PACTA zeigt, wie sich die sektorspezifischen Dekarbonisierungspfade entwickeln müssen, um die Anforderungen aus Klimamodellen zu erfüllen, und stellt die Exposition der Finanzinstitute gegenüber Unternehmen dar, die in den Sektoren Öl und Gas, Kohle, Stromerzeugung, Automobil, Zement, Luftfahrt und Stahl aktiv sind (die „PACTA-Sektoren“). Zudem liefert PACTA eine fünf Jahre in die Zukunft gerichtete Bottom-up-Analyse, deren Fokus auf dem erforderlichen Umstieg auf alternative Technologien liegt. Aus den Klimaszenarien geht hervor, dass kohlenstoffintensive Technologien schrittweise abgebaut und kohlenstoffarme Technologien parallel dazu ausgebaut werden müssen. Die herangezogenen Klimaszenarien ermöglichen eine Quantifizierung der technologischen Veränderungen und der sektoralen Dekarbonisierung, die erforderlich sind, um die Ziele des Klimaübereinkommens von Paris zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf „deutlich unter 2 Grad“ und „unter 1,5 Grad“ zu erreichen.

Bei der Analyse werden die zukunftsgerichteten Fünf-Jahres-Produktionspläne der Unternehmen auf der Grundlage von Asset-Level-Daten untersucht und diese Informationen konsolidiert, um die Ausrichtung ihrer Produktion auf verschiedene Klimaszenarien aufzuzeigen. Diese Informationen werden dann zusammengefasst, um Ergebnisse auf Portfolioebene zu erhalten. Die aktuelle (Fehl-)Ausrichtung eines Portfolios auf diese Szenarien ermöglicht es den Nutzern, ihre potenzielle Exposition gegenüber Übergangsrisiken und -chancen zu antizipieren. Die im Rahmen der PACTA-Analyse gelieferten Informationen können von Vermögensverwaltern für folgende Zwecke verwendet werden:

  • Management von Übergangsrisiken,
  • Identifizierung von Engagement-Möglichkeiten und -Bedürfnissen bei Unternehmen,
  • Offenlegung und Berichterstattung,
  • strategische Ausrichtung und
  • Anlageentscheidungen.

Mit dem Ziel, die Vermögensverwalter zu unterstützen und ihren unterschiedlichen Informationsbedarf zu erfüllen, liefert die Klimaszenarioanalyse Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Welcher Anteil des Portfolios ist derzeit in Tätigkeiten in Sektoren investiert, die vom Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft betroffen sind?
  • Wie stehen die Investitions- und Produktionspläne der Portfoliounternehmen im Einklang mit verschiedenen Klimaszenarien?
  • Wie wird der Technologiemix des Portfolios in diesen klimarelevanten Sektoren unter Annahme der aktuellen Investitionspläne der aufgeführten Unternehmen in fünf Jahren aussehen? Wie sieht er im Vergleich zu Peers, dem Markt und einem auf das Pariser Klimaabkommen abgestimmten Technologiemix aus?
  • Welche Unternehmen haben einen massgeblichen Einfluss auf die Ergebnisse in Bezug auf die Exposition und die Ausrichtung des Portfolios?

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Komponenten der PACTA-Methode und ihre Grundprinzipien.

Asset-based company level data (ABCD) Die Analyse basiert aktuell auf Daten von Drittanbietern von mehr als 52.000 Unternehmen und mehr als 230.000 energiebezogenen physischen Vermögenswerten. Es entfällt also die Notwendigkeit, sich in erster Linie auf die eigenen Angaben von den Unternehmen zu verlassen, die in nicht-standardisiert Form vorliegen und häufig keine Scope-2- und Scope-3-Emissionen berücksichtigen.
Zukunftsgerichtet PACTA bietet eine fünf Jahre in die Zukunft gerichtete Bottom-up-Analyse der Produktionspläne investierter Unternehmen, die mit Klimaszenarien verglichen werden.
Sektorspezifischer Ansatz Die Analyse liefert Kennzahlen und Indikatoren auf Sektor- und Technologieebene, die eine detaillierte Bewertung der Ausrichtung eines Portfolios ermöglichen, anstelle eines einzigen aggregierten Indikators auf Portfolioebene.
Zuweisung makroökonomischer Klimaziele an mikroökonomische Akteure Für Sektoren, in denen kohlenstoffarme Technologien verfügbar sind, wird ein Marktanteilsansatz angewendet, wobei den Unternehmen Verantwortung für das Erreichen makroökonomischer Klimaziele zugewiesen wird, d.h. den Unternehmen wird auf der Grundlage ihres derzeitigen Marktanteils in einem Sektor oder an kohlenstoffarmen bzw. kohlenstoffreichen Technologien Verantwortung für alle marktspezifischen Trends und Entwicklungen zugerechnet.

Bei den Analysen, die für jeden Sektor bereitgestellt werden, hat der Nutzer die Möglichkeit, zwischen zwei verschiedenen Methoden der Portfoliozuweisung zu wählen – dem Portfolio-Gewichtungs-Ansatz (Portfolio-Weight-Approach, PA) und dem Inhaber-Gewichtungs-Ansatz (Ownership-Weight-Approach, OA). Diese Methoden werden verwendet, um die physischen Vermögenswerte eines Unternehmens einem Finanzinstrument oder Portfolio zuzuordnen.

Die Ansätze unterscheiden sich wie folgt:

  • Portfolio-Gewichtungs-Ansatz: Bei diesem Ansatz wird die Technologieexposition des Portfolios auf der Grundlage der Gewichtung der einzelnen Positionen im Portfolio berechnet. Daher spiegelt der Portfolio-Gewichtungs-Ansatz die Allokationsentscheidung des Vermögensverwalters wider. Dieser Ansatz wird für die Analyse von Unternehmensanleihen verwendet und kann auch für börsennotierte Aktien verwendet werden.

  • Inhaber-Gewichtungs-Ansatz: Bei diesem Ansatz wird die Technologieexposition des Portfolios auf der Grundlage des prozentualen Anteils der ausstehenden Aktien im Besitz des Vermögensverwalters berechnet. Dieser Ansatz zielt stärker darauf ab, dem Finanzinstitut „Verantwortung“ für die Aktivitäten der Unternehmen zuzuweisen.

Während der Inhaber-Gewichtungs-Ansatz nur für die Analyse börsennotierten Aktien zur Verfügung steht, ist der Portfolio-Gewichtungs-Ansatz für die Analyse von sowohl Unternehmensanleihen als auch börsennotierten Aktien verfügbar.

1.5.1 Wichtigste PACTA-Kennzahlen

Die PACTA-Analyse bewertet die Klimaverträglichkeit anhand von drei verschiedenen Kennzahlen, von denen die ersten beiden auf Grundlage der Produktionskapazität berechnet werden:

  • Technologiemix,
  • Entwicklung des Produktionsvolumens,
  • Emissionsintensität.

Die Kennzahlen zum Technologiemix und zur Entwicklung des Produktionsvolumens werden für die Analyse der Sektoren Stromerzeugung, fossile Brennstoffe und Automobil verwendet, in denen eindeutig identifizierte Technologien zur Dekarbonisierung verfügbar sind. Im Stromsektor gibt es beispielsweise klimaverträgliche Technologien, auf die der Sektor umsteigen kann (von der Kohleverstromung auf erneuerbare Stromerzeugung). Für die Analyse anderer Sektoren wie z.B. Stahl, Zement und Luftfahrt, in denen die Technologiewechsel nicht so eindeutig definiert sind, wird auf eine Kennzahl zur physischen Emissionsintensität zurückgegriffen. Auf diese Kennzahlen wird im Folgenden eingegangen:

Technologiemix

Der Technologiemix zeigt den Anteil jeder Technologie im Sektor als Prozentsatz der Portfolioinvestitionen. Die Ergebnisse der Analyse sind in Abschnitt 3.1 dargestellt. Mithilfe dieser Kennzahl kann das relative Engagement des Portfolios in den Wirtschaftsbereichen gemessen werden, die vom Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft betroffen sind. Darüber hinaus wird der Technologiemix des Portfolios mit dem entsprechenden Klimaszenario und einer Markt-Benchmark verglichen.

Die Kennzahl zum Technologiemix liefert direkte Informationen in Bezug auf Technologiewechsel innerhalb der Sektoren Stromerzeugung, fossile Brennstoffe und Automobil. Technologiewechsel können in zwei Arten von Veränderungen unterteilt werden: Erstens: Veränderungen bei den technologischen Prozessen zur Herstellung von Waren (z.B. Umstieg von Kohleverstromung auf erneuerbare Stromerzeugung). Zweitens: Veränderungen in der Art der hergestellten Waren (z.B. Umstieg von der Produktion von Verbrennungsmotoren zur Produktion von Elektrofahrzeugen).

Entwicklung des Produktionsvolumens

Die Kennzahl zur Entwicklung des Produktionsvolumens misst die Ausrichtung der geplanten Produktionsmengen, die einem Portfolio zugerechnet werden können, auf die Klimaziele. Die Berechnung wird auf Technologieebene durchgeführt. Zu diesem Zweck werden die fünfjährigen zukunftsgerichteten Kapitalverpflichtungen der Unternehmen für die Produktion mit den Zielproduktionsmengen für das Unternehmen verglichen, die auf der Grundlage der Anforderungen verschiedener Klimaszenarien berechnet werden. Diese Kennzahl eignet sich nur für Sektoren mit klar definierten Technologiepfaden (Öl und Gas, Kohle, Automobil, Stromerzeugung). Die Ergebnisse der Analyse sind in Abschnitt 3.2 dargestellt.

Änderungen der Produktionsmengen der Unternehmen auf Technologieebene ergeben sich entweder aus der Umstellung der Produktion von einer Technologie auf eine andere (z.B. von Verbrennungsmotoren auf Elektrofahrzeuge) oder aus der Ausweitung oder Verringerung der Produktion in Bezug auf eine Technologie oder einen Brennstoff (z.B. Inbetriebnahme eines neuen Kohlekraftwerks).

Kennzahl zur Emissionsintensität

Die Kennzahl zur Emissionsintensität gibt Auskunft über die durchschnittliche CO2-Intensität des Portfolios in den Sektoren Stahl, Zement und Luftfahrt. Sie ist ein Mass für die physische Emissionsintensität, wobei die CO2-Emissionen für eine wirtschaftliche Einheit des Outputs (z.B. CO2 pro Tonne produzierten Stahls) angegeben werden. Die Werte werden mit den Anforderungen zur Verringerung der Emissionsintensität aus einem Klimaszenario für einen bestimmten Sektor verglichen.

Die Emissionsintensität der vom Portfolio mitfinanzierten Aktivitäten ist die wichtigste Kennzahl für Sektoren, für die noch keine klaren Technologiepfade erkennbar sind (insbesondere Stahl, Zement und Luftfahrt), da dort noch keine kohlenstofffreien Alternativtechnologien zur Verfügung stehen. Daher ist es für diese Sektoren nicht möglich, die Klimaverträglichkeit auf Grundlage des Technologiemixes oder der Entwicklung des Produktionsvolumens zu beurteilen. Aus den Klimaszenarien geht jedoch hervor, dass auch die Emissionen in diesen Sektoren durch eine Kombination verschiedener Lösungen erheblich reduziert werden müssen. Folglich ist es wichtig, dass die Kapitalströme weiterhin so gelenkt werden, dass die CO2-Emissionen in diesen Sektoren in Einklang mit den Klimaszenarien gesenkt werden. Aus diesem Grund wird auf die Kennzahl zur Emissionsintensität zurückgegriffen.

1.6 PACTA und die EU-Taxonomie

Was ist die EU-Taxonomie?

Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, das Organisationen dabei hilft, festzustellen, welcher Anteil des Umsatzes und der Investitionsausgaben in Bezug auf die Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig und damit als „taxonomiekonform“ gilt. Ein erstes Set von technischen Bewertungskriterien befasst sich mit Tätigkeiten, die einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung daran leisten können. Im Laufe der nächsten Jahre werden Unternehmen und Finanzinstitute in der EU schrittweise verpflichtet werden, über die Taxonomiekonformität Bericht zu erstatten, beginnend mit den Kriterien zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung daran.

Ab Januar 2022 müssen grosse Finanzinstitute und Unternehmen ausserhalb des Finanzsektors in der EU über die Taxonomiefähigkeit ihrer finanziellen Vermögenswerte oder Wirtschaftstätigkeiten berichten. Ab 2023 müssen Unternehmen ausserhalb des Finanzsektors über die Taxonomiekonformität berichten, während Finanzinstitute bis Januar 2024 Zeit haben, um sich darauf vorzubereiten. Ab 2025 können Finanzinstitute Schätzungen zur Taxonomiekonformität für „Do No Significant Harm“-Bewertungen (DNSH; Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen) von Engagements in Drittländern einbeziehen, die den Prüfungszeitraum 2024 betreffen.

Was bedeuten „Taxonomiefähigkeit“ und „Taxonomiekonformität“?

Zur Beurteilung der Taxonomiefähigkeit muss eine Wirtschaftstätigkeit zunächst einem der NACE-Wirtschaftszweigcodes entsprechend den delegierten Rechtsakten zur Taxonomie zugeordnet werden können. Damit die Wirtschaftstätigkeit dann als „taxonomiefähig“ gilt, muss sie einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung von mindestens einem der nachstehenden Umweltziele leisten, indem die entsprechenden technischen Bewertungskriterien erfüllt werden:

  • Bekämpfung des Klimawandels
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Darüber hinaus darf die Tätigkeit keines dieser sechs Ziele erheblich beeinträchtigen und muss einer Reihe von sozialen Mindeststandards entsprechen.

Welchen Beitrag kann PACTA leisten?

PACTA kann Sie im Hinblick auf die Bewertung der Taxonomiefähigkeit und -konformität von klimabezogenen Aktivitäten in zwei wichtigen Bereichen unterstützen:

  1. Berichterstattung über die Taxonomiefähigkeit: PACTA kann Ihnen helfen, einen Teil Ihrer Offenlegungspflichten unter der Taxonomie-Verordnung zu erfüllen. Die PACTA-Indikatoren zur Exposition liefern Informationen über den „grünen Anteil“ mehrerer Schlüsselsektoren, die von der EU-Taxonomie erfasst werden. PACTA kann Ihnen also dabei helfen, auf Grundlage der Exposition Ihres Portfolios gegenüber den Produktionskapazitäten der investierten Unternehmen festzustellen, ob Teile Ihres Portfolios die Schwellenwerte für einen wesentlichen Beitrag erfüllen und somit als taxonomiefähig eingestuft werden können.
  2. Erfüllung des ersten technischen Bewertungskriteriums: Mit dem PACTA-Tool können Sie die Ihre Klimaverträglichkeit auf Basis spezifischer Technologien und der Emissionsintensität für mehrere von der EU-Taxonomie abgedeckte Sektoren, darunter Stromerzeugung, Automobil, Stahl und Zement, abschätzen. Auf diese Weise kann das Tool Ihnen helfen, die Erfüllung des ersten technischen Bewertungskriteriums zu beurteilen.

Allerdings gibt es bei PACTA noch Einschränkungen in Bezug auf die Erfüllung der Berichterstattungsanforderungen unter der Taxonomie-Verordnung. Die Abdeckung ist auf die PACTA-Sektoren beschränkt, und die Datenbanken enthalten keine Informationen über die Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen. Ebenso liefert PACTA keine Informationen über die Einhaltung sozialer Mindeststandards.

1.7 Swiss Climate Scores

Was sind die Swiss Climate Scores?

Am 29. Juni 2022 hat der Schweizer Bundesrat die Swiss Climate Scores eingeführt, die in einer Scorecard zusammengefasst sind. Das Ziel ist es, Best-Practice-Transparenz bei der klimaverträglichen Ausrichtung von Finanzanlagen in Übereinstimmung mit dem Übereinkommen von Paris zu schaffen und so Investitionsentscheidungen zu fördern, die zur Erreichung des Klimaziels einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C beitragen. Die Berücksichtigung der Scorecard bei der Berichterstattung ist vorerst nicht verbindlich, aber eine Reihe von Schweizer Finanzinstituten hält sich bereits an diesen Standard.

Welchen Beitrag kann PACTA leisten?

Der diesjährige PACTA-Klimatest Schweiz 2022 beinhaltet die meisten Swiss Climate Score-Kennzahlen auf einer separaten Seite in der Kurzfassung (zugänglich über die Transition Monitor Platform). Dies bedeutet, dass die Teilnehmer für jedes ihrer Portfolios eine ganze Seite mit PACTA-Kennzahlen erhalten, die an die Schweizer Anforderungen angepasst sind, wie z.B. CO2-Emissionen, Exposition gegenüber fossilen Brennstoffen, Portfolioausrichtung und eine Reihe von Indikatoren zu Klimamassnahmen. Bitte beachten Sie jedoch, dass das PACTA-Team nicht in der Lage war, die Swiss Climate Scores vollständig zu integrieren oder alle Anforderungen zu berücksichtigen, da die Swiss Climate Scores inmitten der Durchführung der PACTA-Klimatests veröffentlicht wurden.

1.8 Praktische Tipps, um den maximalen Nutzen aus dem Bericht zu ziehen

Interaktive Grafiken. Die meisten der Grafiken in diesem Bericht sind interaktiv und ermöglichen es Ihnen, bestimmte Benchmark-Szenarien, Regionen, Sektoren und Methoden auszuwählen und zu vergleichen. Wenn Sie mehrere Grafiken betrachten möchten, können Sie mit dem Mauszeiger über die Grafik fahren und auf das erscheinende Plus-Symbol klicken, um dem Bericht weitere Grafiken hinzuzufügen und die Parameter nach Belieben zu ändern.

Feedback. Wenn Sie möchten, können Sie uns Ihr Feedback zu jeder Grafik mitteilen, indem Sie auf die Textblase klicken, die erscheint, wenn Sie mit dem Mauszeiger über die Grafik fahren. Wir freuen uns über Ihr Feedback, da es die Grundlage für die Verbesserung dieses Berichts und der PACTA-Methodik bildet.

Methode und Datensatz. Jeder Abschnitt des Berichts enthält Basisinformationen über die Methode und die zugrundeliegenden Daten. Ausführlichere Informationen finden Sie im Knowledge Hub.

Herunterladen von Grafiken und Daten. Wenn Sie mit dem Mauszeiger über die rechte Ecke jeder Grafik fahren, können Sie die zugrundeliegenden Daten und die Grafiken im PNG-Format herunterladen. Wir freuen uns, wenn Sie diese für weitere Analysen oder die Veränderung der Grafiken verwenden. Die Einzige Voraussetzung ist, dass Sie das PACTA Tool als Quelle der Daten angeben.

Weitergabe des Berichts und der Ergebnisse. Sie können diesen Bericht teilen, indem Sie auf den Button in der Leiste über dem Bericht klicken. Dadurch wird ein Link generiert, über den jeder, der ihn hat, auf die Ergebnisse und Inhalte dieses Berichts zugreifen kann. Bitte beachten Sie, dass für den Zugang über den Link keine Anmeldung erforderlich ist. Die zugrundeliegenden Portfoliodaten werden nicht zugänglich gemacht, aber die aggregierten Ergebnisse für das Portfolio können heruntergeladen werden.

Gruppieren der Ergebnisse. Wenn Sie mehrere Portfolios hochgeladen haben, können Sie diese gruppieren und die Ergebnisse in aggregierter Form anzeigen. Dies ist auf der Plattform auf der Seite mit den Ergebnissen möglich.

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2 Umfang und Parameter der Analyse

In diesem Kapitel werden der Umfang und der Deckungsgrad dieser PACTA-Analyse durch die Beantwortung der folgenden vier Fragen umrissen:

  • Welcher Anteil der Portfoliobestände wird bei dieser Bewertung analysiert?

  • Welche Vermögensklassen werden bei der Analyse abgedeckt?

  • Welche Sektoren werden bei der Analyse abgedeckt?

  • Welcher Anteil der Exposition des Portfolios gegenüber Emissionen wird bei den Analyse ungefähr erfasst?

2.1 Anlageklassen

Bei dieser Analyse liegt der Fokus auf den Anlageklassen mit dem direktesten und am besten erkennbaren Einfluss auf die Realwirtschaft, für die öffentliche Daten verfügbar sind. Bei diesen Anlagen handelt es sich um direkte Investitionen in wirtschaftliche Aktivitäten in der Form von börsennotierten Aktien und Unternehmensanleihen auf dem Sekundärmarkt. Vom Gesamtmarktwert dieses Portfolios von 50,482,794 CHF USD entfallen 78 % und 17 % auf Aktien bzw. Unternehmensanleihen. Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick darüber, welche Finanzinstrumente bei der Analyse berücksichtigt wurden.

2.2 Sektorabdeckung

Diese Analyse kann für börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen aus klimarelevanten Sektoren (Gas- und Öl-Upstream-Geschäft, Kohlebergbau, Automobilproduktion von leichten Nutzfahrzeugen, Stromerzeugung, Zementproduktion, Stahlproduktion und Luftfahrt) durchgeführt werden.

Die bei der Analyse berücksichtigten Sektoren erfüllen die folgenden drei Kriterien:

  • Die Sektoren sind klimarelevant und tragen erheblich zu den globalen Treibhausgasemissionen bei;

  • Für jeden Sektor sind Szenario-Benchmarks verfügbar; und

  • Es sind ausreichend Daten und Geschäftsinformationen verfügbar.

Weitere Sektoren wie Land- und Forstwirtschaft, Aluminium, Papier und Glas sind ebenfalls klimarelevant, wurden aber aufgrund fehlender Daten auf Anlagen- oder Szenarioebene nicht in die Analyse miteinbezogen.


Erläuterung der Grafik

Das Kreisdiagramm zeigt die Aufteilung der Gesamtinvestitionen in der ausgewählten Anlageklasse. Die farbigen Segmente stellen den Anteil dar, der in Unternehmen investiert ist, die Vermögenswerte in klimarelevanten Sektoren haben.

2.3 2.3. Absolute CO2-Emissionen

PACTA ist ein granulares und zukunftsgerichtetes Tool zur Klimaverträglichkeit. Wo dies möglich ist, misst es die Klimaverträglichkeit anhand von Kennzahlen zur Produktionskapazität. Bei den Sektoren, wo dies nicht möglich ist, wird die physische Emissionsintensität anstelle der „finanzierten Emissionen“ gemessen, da die Werte mit denen der sektoralen Pfade verglichen werden können. Dennoch kann eine Schätzung der aktuellen absoluten CO2-Emissionen, die einem Portfolio zugerechnet werden können, nützlich sein, um Informationen über die relative Bedeutung jedes Sektors im Hinblick auf die Dekarbonisierung des Portfolios zu erhalten.

Bei der Bereitstellung dieser Kennzahl ist es wichtig zu beachten, dass Datenbanken mit unterschiedlichen Zeitstempeln verwendet werden. Für die Berechnung dieser Kennzahl werden Finanz- und Szenariodaten für das Analysejahr, aber Emissionsdaten, die ein Jahr älter sind, verwendet. Der Grund dafür ist, dass CO2-Emissionsdaten aufgrund der Berichterstattung der Unternehmen sowie Datenaufbereitungsprozessen oft erst mit einer Verzögerung von bis zu einem Jahr verfügbar sind. Die Daten werden von einem marktführenden Datenanbieter bezogen, der die Daten zu ESG-Themen jährlich aktualisiert. Nachdem ein Unternehmen seine Emissionen bis Ende Juni eines Jahres gemeldet hat, durchläuft es einen Due-Diligence-Prozess bei unserem Datenanbieter, und die Daten stehen für unsere Analyse nicht vor dem 31. Dezember zur Verfügung.

Ausserdem ist zu erwähnen, dass der Datenanbieter Emissionsdaten von verschiedenen Quellen anbietet, um eine möglichst breite Informationsbasis und Abdeckung zu gewährleisten, von denen für die Erstellung dieses Berichts die folgenden berücksichtigt wurden: Unternehmensinformationen für die Modellierung der Emissionen (76%), Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens (12,4%), vom Climate Disclosure Project (CDP) erfasste Unternehmensdaten (10%) und sonstige Daten (1,6%).

Für die PACTA-Analyse mit dem Zeitstempel 2021Q4 wurde eine Ausnahme gemacht, um der Erholungsphase nach der Covid-19-Pandemie Rechnung zu tragen, indem Unternehmensdaten für 2019 verwendet wurden, wenn den Unternehmen für dieses Jahr Informationen zur Verfügung standen. Der Grund dafür ist, dass die Daten für 2020 möglicherweise nicht den normalen Geschäftsbetrieb widerspiegeln, da wegen der Pandemie nicht alle Unternehmen ein normales Produktionsniveau aufwiesen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die zuvor beschriebenen Berechnungen.

Die nachstehenden Grafiken zeigen den Beitrag der einzelnen Sektoren zu den Gesamtemissionen, die dem Aktien- und Anleiheportfolio zugerechnet werden. Wenn man diese Grafiken mit den Grafiken aus dem vorherigen Abschnitt vergleicht, wird die Klimarelevanz der analysierten Sektoren deutlich. Während die PACTA-Sektoren 78 % des Portfoliowertes von Aktien und 17 % des Portfoliowertes von Unternehmensanleihen ausmachen, sind sie für folgenden Anteil an den geschätzten absoluten CO2-Emissionen des Portfolios verantwortlich:


Erläuterung der Grafik

Das Kreisdiagramm zeigt den Anteil jedes Sektors an den geschätzten absoluten Gesamtemissionen, die den Anlagen innerhalb der ausgewählten Anlageklasse zugeschrieben werden. Die Emissionen von Unternehmen mit Vermögenswerten in PACTA-Sektoren werden durch die farbigen Segmente dargestellt.

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3 Klimaszenarioanalyse

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der PACTA-Klimaszenarioanalyse von Portfolios mit börsennotierten Aktien und Unternehmensanleihen präsentiert.

Die ersten drei Abschnitte befassen sich mit der Exposition des Portfolios gegenüber klimarelevanten Sektoren und der Ausrichtung der Produktionspläne der Unternehmen in diesem Portfolio auf verschiedene Klimaszenarien. Zum besseren Verständnis der Ergebnisse wird im darauffolgenden Abschnitt aufgezeigt, wie sich die Produktionspläne der Unternehmen auf die Ergebnisse auswirken. Das Ergebnis für dieses Portfolios wird dann mit dem der Benchmark verglichen.

Informationen über die Methode, die diesen Grafiken zugrunde liegt, finden Sie im Knowledge Hub.

3.1 Exposition gegenüber PACTA-Sektoren

In diesem Abschnitt wird die Exposition des Portfolios gegenüber verschiedenen Sektoren, Technologien und Regionen dargestellt. Diese Analyse basiert auf der Aggregation der Gewichtung der Unternehmen, die den klimarelevanten Sektoren des Portfolios zugeordnet sind. In diesem Abschnitt werden die folgenden Fragen beantwortet:

  • Wie hoch ist die derzeitige Exposition des Portfolios gegenüber klimarelevanten Technologien?

  • Welcher Anteil des Portfolios ist in kohlenstoffarme und kohlenstoffintensive Technologien investiert?

  • Wie ist die Exposition des Portfolios geografisch verteilt?

3.1.1 Derzeitige Exposition

Innerhalb der klimarelevanten Sektoren kommen den verschiedenen Technologien unterschiedliche Rollen beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu. Das Verständnis der Exposition des Portfolios gegenüber verschiedenen Technologien bildet die Grundlage für das Verständnis der Übergangsrisiken und potenzielle klimabezogene Anlagestrategien für diesen Sektor. Die folgende Grafik zeigt die Exposition des analysierten Portfolios gegenüber den verschiedenen Technologien in jedem Sektor.



Erläuterung der Grafik

Diese Grafik liefert zwei Ergebnisse für jeden Sektor. Erstens zeigt sie den Technologiemix als Prozentanteil des verwalteten Vermögens. Es wird also der prozentuale Anteil des Portfolios in den Sektoren und Technologien dargestellt. Zweitens zeigt sie für jeden Sektor die Aufschlüsselung nach Technologie. Die grünen Linien unter den Balken geben für jeden Sektor den Anteil an, den kohlenstoffarme Technologien entsprechend dem Szenario ausmachen. Der zweite Balken zeigt die Benchmark. Diese kann durch Anklicken der Benchmark-Bezeichnung geändert werden. Beim Aktienportfolio besteht auch die Möglichkeit, die Ergebnisse für einen anderen Aktienmarkt anzuzeigen.

3.1.2 Geographische Verteilung der Exposition

Die nachstehende Karte gibt Aufschluss über die geografische Verteilung der Exposition dieses Portfolios. Sie bietet zwei grundlegende Einblicke: Sie liefert eine geografische Dimension der Exposition für jeden Sektor oder jede Technologie und bietet sektorspezifische Daten zu einzelnen Ländern. Diese Informationen sind wichtig, um die geografische Diversifikation sowie potenzielle länderspezifische Risiken besser zu verstehen.


Erläuterung der Grafik

Die Farbe gibt Auskunft über die produzierten Mengen in Bezug auf eine bestimmte Technologie im jeweiligen Land. Diese Informationen sind verfügbar, weil die Asset-Level-Daten für alle Unternehmen im Portfolio Standortinformationen für jede Anlagen enthalten. Die Produktionskapazitäten werden für jedes Land aggregiert, wobei der anteilige Beitrag jedes Unternehmens entsprechend der Gewichtung des Unternehmens im Portfolio zugerechnet wird.

3.2 Ausrichtung auf Klimaszenarien

In diesem Abschnitt wird die zukunftsgerichtete Ausrichtung der Unternehmen in diesem Portfolio auf verschiedene Klimaszenarien bewertet. Die in diesem Kapitel präsentierten Ergebnisse geben Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Auf welche Klimaszenarien ist die Produktionsentwicklung für dieses Portfolio ausgerichtet?

  • Wie hoch ist die derzeitige Exposition dieses Portfolios gegenüber klimarelevanten Technologien und wie verändert sich diese im Zeitraum von fünf Jahren?

  • Wie sieht in fünf Jahren die relative Exposition gegenüber den verschiedenen Technologien für jeden Sektor aus?

  • Wie sieht die Verringerung der Emissionsintensität in den relevanten Sektoren dieses Portfolios im Vergleich zu den Anforderungen aus den Klimaszenarien aus?

3.2.1 Ausrichtung der Produktionspfade

In diesem Abschnitt wird die Ausrichtung eines Portfolios auf eine Reihe von Klimaszenarien hin bewertet. Die Bewertung erfolgt auf Grundlage der Produktionspläne der Unternehmen im Portfolio. Diese Analyse ist nur für Sektoren möglich, für die ausreichend detaillierte Informationen über die Dekarbonisierungsstrategien der Unternehmen verfügbar sind, d.h. für die Sektoren Stromerzeugung, Kohle, Öl und Gas sowie Kraftfahrzeuge (leichte Nutzfahrzeuge). Daraus lässt sich die zukünftige Klimaverträglichkeit des Portfolios (über einen Zeitraum von fünf Jahren) ableiten, die mit Benchmarks (Indizes) verglichen wird. Diese Informationen können im Hinblick auf Risikomanagement, Zielfestlegung und Klimastrategien verwendet werden. Am Seitenende finden Sie einen Abschnitt zur Interpretation der Ergebnisse. Bitte beachten Sie, dass die Fünf-Jahres-Szenario-Pfade von den Szenario-Annahmen abhängen. Bestimmte Szenarien gehen davon aus, dass sich technologische Veränderungen schneller vollziehen als andere, was sich in der nachstehenden Grafik widerspiegelt. Weitere Informationen zu den im Tool verfügbaren Szenarien finden Sie im Dokument “Pacta for investors Scenario document”.

Denken Sie daran, dass Sie hier verschiedene Szenarien untersuchen können, indem Sie auf den fettgedruckten Text klicken und die Parameter ändern. Sie können weitere Grafiken hinzufügen, indem Sie auf das Plus-Symbol klicken, das erscheint, wenn Sie den Mauszeiger über die obere rechte Ecke der Grafik bewegen.


Erläuterung der Grafik

Die durchgezogene Linie zeigt die Entwicklung der Produktion für die ausgewählte Technologie in den nächsten fünf Jahren. Die farblich gekennzeichneten Bereiche zeigen die erforderliche Anpassung der Produktion an, um die Anforderungen aus verschiedenen Klimaszenarien zu erfüllen. Die gestrichelte Linie stellt die gewählte Benchmark dar, die auf den Startzeitpunkt der Analyse skaliert ist. Die Benchmark, die Allokationsmethode und der Aktienmarkt können geändert werden, indem Sie auf den fettgedruckten Text klicken.

3.2.2 Zukünftiger Technologiemix

Für die Sektoren mit kohlenstoffarmen alternativen Technologien wie dem Energie- und dem Automobilsektor kann es nützlich sein, zu untersuchen, wie der Technologiemix in fünf Jahren aussieht, und die Ergebnisse mit den Anforderungen aus den Klimaszenarien sowie der Benchmark zu vergleichen.

Diese Grafik zeigt die Technologieaufteilung für jeden abgedeckten Sektor des Portfolios, sowohl in Bezug auf das, was derzeit geplant ist, als auch auf das, was unter dem angegebenen Szenario erwartet wird. Sie stellt dar, wie sich die Anpassung der Produktion der Unternehmen auf die Exposition des Portfolios gegenüber den verschiedenen Technologien auswirkt, wobei von einer unveränderten Portfoliozusammensetzung ausgegangen wird.


Erläuterung der Grafik

Diese Grafik stellt die Technologieaufteilung in den einzelnen Sektoren des Portfolios dar, die in fünf Jahren erwartet werden kann. Sie zeigt auch, wie diese Aufteilung aussieht, wenn sich die Unternehmen im Portfolio auf das Szenario ausrichten würden. Diese Informationen werden ebenfalls für die Benchmark bereitgestellt: die erwartete Aufteilung in fünf Jahren sowie die Aufteilung, wenn die Unternehmen im Benchmark-Portfolio die Anforderungen aus dem Szenario erfüllen. Bitte bedenken Sie, dass bei der PACTA-Analyse von einer statischen Bilanz des Anlageportfolios ausgegangen wird. Dadurch wird sichergestellt, dass jeder Unterschied im Technologiemix gegenüber der derzeitigen Exposition ausschliesslich auf die Produktionspläne der Unternehmen zurückzuführen ist, die der Vermögensverwalter zurzeit mitfinanziert, und nicht auf eine Änderung der Portfoliozusammensetzung.

Für die Sektoren mit kohlenstoffarmen alternativen Technologien kann man die Exposition gegenüber kohlenstoffarmen Technologien im Vergleich zu kohlenstoffintensiven Technologien erkennen. Für den Sektor der fossilen Brennstoffe wurde zu Vergleichszwecken die Produktion in Gigajoule (GJ) umgerechnet. Der Vergleich zwischen den Brennstoffen wird zu Referenzzwecken angegeben.

3.3 Entwicklung der Emissionsintensitäten

Für Sektoren, in denen es keine kohlenstoffarme alternative Technologie gibt, oder selbst dort, wo eine solche verfügbar ist, sind Anstrengungen zur Dekarbonisierung durch Effizienzsteigerungen bei Produktion und Nutzung und durch kurzfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung notwendig, um CO2-neutrale Alternativen zur Marktreife zu bringen. Bei dieser Analyse werden die Veränderungen der CO2-Intensität dargestellt und den Anforderungen aus dem Szenario gegenübergestellt.


Erläuterung der Grafik

Die Grafik verwendet die derzeitige Emissionsintensität der Unternehmen innerhalb des Portfolios als Ausgangspunkt und zeigt, wie sich diese in den nächsten fünf Jahren auf der Grundlage der Pläne des Unternehmens entwickeln wird und was unter dem Szenario zu erwarten wäre.

3.4 Ergebnisse auf Unternehmensebene

Im nächsten Abschnitt werden die Unternehmen im Portfolio ermittelt, die den grössten Einfluss auf die Ergebnisse in diesem Bericht haben. Die Analyse kann als Grundlage für Klimastrategien dienen, wie z.B. Engagement, Best-in-Class-Investitionen, Ausschluss oder Ausübung von Stimmrechten. Sie ermöglicht die Beantwortung der folgenden Fragen:

  • Welche Unternehmen treiben die Ausrichtung des Portfolios an Klimaszenarien voran?

  • Welche Unternehmen sind bei der Umstellung auf kohlenstoffarme Alternativen Vorreiter und Nachzügler?

3.4.1 Unternehmen mit niedrigen – und hohen – CO2-Emissionen

Die erste Grafik zeigt die Technologieexposition und die Ausrichtung der Unternehmen im Strom- und Automobilsektor. In diesen Sektoren konkurrieren am Markt derzeit kohlenstoffarme mit kohlenstoffintensiven Technologien, sodass bewertet werden kann, wie Unternehmen aufgeteilt sind.

Unternehmen, die in dieser Grafik eher links positioniert sind, verfügen über mehr kohlenstoffintensive Technologien, während Unternehmen auf der rechten Seite auf mehr kohlenstoffarme Technologien zurückgreifen. Darüber hinaus wird für jedes Unternehmen der angekündigte Ausbau der kohlenstoffarmen Technologien mit dem erforderlichen Ausbau gemäss dem in dieser Analyse genutzten Szenario verglichen. Unternehmen, die in der unteren Hälfte positioniert sind, treiben den Ausbau kohlenstoffarmer Technologien weniger stark voran als Unternehmen in der oberen Hälfte. Die Bedeutung jedes Unternehmen lässt sich an der Grösse des Kreises ablesen. Der Radius zeigt die Gewichtung des Unternehmens im Portfolio. Je grösser der Kreis ist, desto grösser ist der Einfluss des Unternehmens auf das Ergebnis des Portfolios.


Erläuterung der Grafik

Die bildhafte Darstellung kombiniert für alle Unternehmen des Portfolios aus dem jeweiligen Sektor den aktuellen Technologiemix (x-Achse) und Informationen zur Übereinstimmung (y-Achse). Die weiter rechts liegenden Punkte stehen für Unternehmen, die einen größeren Anteil an kohlenstoffarmen Technologien haben. Weiter oben liegende Punkte zeigen an, dass die Unternehmen ehrgeizigere Pläne für kohlenstoffarme Technologien haben. Die Größe der Punkte gibt das Gewicht des Unternehmens im Portfolio an.

Bitte beachten Sie, dass die Ergebnisse für das Portfolio mit Unternehmensanleihen auf der Ebene der Muttergesellschaft angegeben werden. Dies liegt daran, dass eine einzige Muttergesellschaft der Schuldner der Anleihe sein kann und möglicherweise mit mehreren Unternehmen verbunden ist.

3.4.2 Technologieexposition der Unternehmen

Für die wichtigsten Strom- und Automobilproduzenten nach ihrer Gewichtung im Portfolio wird der Technologiemix bei der Produktion dargestellt. Der Technologiemix der Unternehmen wird dann mit der zukünftigen Exposition des Portfolios sowie der auf das Klimaszenario ausgerichteten Exposition verglichen.


Erläuterung der Grafik

Diese Grafik zeigt die Aufschlüsselung der Produktionskapazitäten der einzelnen Unternehmen in dem jeweiligen Sektor nach Technologie an. Dies wird mit dem Portfolio, den Benchmarks und der Zusammensetzung des Portfolios im Einklang mit dem gewählten Szenario verglichen. Unternehmen, die in einer Technologie stärker investiert sind als das Portfolio, erhöhen das Engagement des Portfolios in dieser Technologie.

Bitte beachten Sie, dass für das Unternehmensanleiheportfolio die Ergebnisse auf Ebene des Tickersymbols angegeben werden. Dies liegt daran, dass ein einziger Anleiheticker mit mehreren Unternehmen in Verbindung stehen kann.

3.5 Peer-Vergleich

3.5.1 Peer-Vergleich – Zusammenfassung

133 Finanzinstitute haben am PACTA-Klimatest 2022 teilgenommen. Dieser Abschnitt enthält Informationen über die Ergebnisse des Portfolios im Vergleich zu seinen Peers, die ebenfalls am Klimatest teilgenommen haben.

3.5.2 Exposition gegenüber kohlenstoffintensiven Technologien

Ein wichtiger Vergleichspunkt ist die Exposition des Portfolios gegenüber kohlenstoffintensiven Technologien. Für Sektoren mit kohlenstoffintensiven Technologien wird das analysierte Portfolio in Bezug auf die Exposition und die Ausrichtung in einer zweidimensionalen Grafik mit den Peers verglichen. Zu den hier betrachteten kohlenstoffintensiven Technologien gehören der Kohlebergbau, das Öl- und Gas-Upstream-Geschäft, Öl- und Gaskraftwerke sowie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.


Erläuterung der Grafik

Jeder vertikale Balken stellt die Exposition einer Ihrer Peers gegenüber den oben genannten kohlenstoffintensiven Sektoren im Rahmen dieser Analyse dar. Die Exposition Ihrer Peers wird mit derjenigen Ihres Portfolios (gekennzeichnet als „dieses Portfolio“) verglichen. Die kohlenstoffintensiven (Teil-)Sektoren sind farblich gekennzeichnet.

Sie können die Sortierung der Grafik ändern, indem Sie auf „Gesamt“ in der Überschrift klicken und eine andere Kategorie auswählen.

3.5.3 Derzeitige Exposition ggü. kohlenstoffarmen Technologien vs. zukünftige Exposition nach dem Ausbau

Im Gegensatz zur vorangegangenen Grafik, in der die Exposition gegenüber verschiedenen kohlenstoffintensiven Technologien im Vergleich zu den Peers eines Vermögensverwalters dargestellt wurde, befasst sich diese Grafik mit den kohlenstoffarmen Technologien. Die X-Achse zeigt die derzeitige Exposition gegenüber kohlenstoffarmen Technologien und die Y-Achse, wie viel des erforderlichen Ausbaus kohlenstoffarmer Technologien bereits erfolgt ist, um die Anforderungen aus dem Klimaszenario zu erfüllen (gemessen an den Ausbau-Projektionen des IEA NZE Szenarios). Die Überlegung hinter der Untersuchung dieses Zusammenhangs ist, dass ein hoher Anteil an kohlenstoffarmen Technologien oft bereits als gut angesehen wird. Im Rahmen von PACTA wird den Unternehmen aber auch Verantwortung für den weiteren, zukünftigen Ausbau kohlenstoffarmer Technologien auf Grundlage der Klimaszenarien zugewiesen, und zwar auch denjenigen Unternehmen, die bereits einen hohen Anteil an kohlenstoffarmen Technologien aufweisen. Der dunkle Punkt zeigt Ihr Portfolio, während jeder der anderen Punkte eines Ihrer Peers darstellt.


Erläuterung der Grafik
Peer-Vergleich zur derzeitigen Technologieexposition (x-Achse) und Informationen zur Ausrichtung (y-Achse) im gewählten Sektor. Der dunkle Punkt zeigt die Positionierung dieses Portfolios, die anderen Punkte die Positionierung der Peers. Die Punkte weiter rechts weisen derzeit eine höhere Exposition gegenüber kohlenstoffarmen Technologien auf. Weiter oben liegende Punkte stehen für ambitioniertere Ausbaupläne für kohlenstoffarme Technologien. Die Technologieexposition wird aus Asset-basierte Unternehmensdaten für investierte Unternehmen in den ausgewählten Sektoren ermittelt. Die Informationen zur Ausrichtung werden durch einen Vergleich zwischen den zukunftsgerichteten Produktionsplänen der Unternehmen und den erforderlichen Anpassungen gemäss dem Klimaszenario ermittelt.

3.5.4 Ranking Ihres Portfolios im Vergleich zu den Peers

Dieser Abschnitt zeigt, wo Ihr Portfolio in Bezug auf die Ausrichtung auf die Klimaziele im Vergleich zu Ihren Peers sowie allen Teilnehmern dieser Testrunde steht. Zu diesem Zweck wurden die Portfolios aller Teilnehmer dieser Testrunde auf der Grundlage ihrer Ausrichtung mit dem IEA NZE Szenario in den Sektoren Kohlebergbau, Öl- und Gasförderung, und Stromerzeugung für jede Technologie eingestuft. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.

Erläuterung der Grafik

Ihr Portfolio wird basierend auf der prozentualen Abweichung in den kommenden 5 Jahren vom IEA NZE-Szenario in den Sektoren Kohlebergbau, Öl- und Gasförderung, Stromerzeugung, Automobil, Zement und, Stahl und vom GECO 1.5° Szenario für Luftfahrt im Vergleich zu Ihren Peers und allen Teilnehmern eingestuft. Die Rangliste ist nach Sektor und Technologie aufgeschlüsselt. Die beiden Werte stellen das Ranking des Portfolios innerhalb der Peer-Gruppe sowie unter allen Vermögensverwaltern dar, die an dieser Studie teilgenommen haben. Die Gesamtzahl der Portfolios von Teilnehmern, mit denen das Portfolio verglichen wird, kann je nach Technologie variieren, da in der Rangliste nur Portfolios berücksichtigt werden, die eine Exposition gegenüber der jeweiligen Technologie aufweisen.

3.6 Interpretation der Ergebnisse

Exposition vs. Klimaverträglichkeit? Wie interpretiere ich die Ergebnisse?

Die in diesem Kapitel dargestellten Grafiken befassen sich mit einem der zwei folgenden Konzepte: Exposition und Klimaverträglichkeit. Es ist wichtig, bei der Bewertung der Szenarioanalyse des Portfolios beide zu berücksichtigen. Das erste Konzept zeigt die relative Bedeutung des Sektors und der Technologie im Portfolio. Hat ein Sektor eine relativ geringe Gewichtung im Portfolio, ist die Frage der Ausrichtung des Sektors vergleichsweise weniger wichtig als bei Sektoren mit einer höheren Gewichtung. Die Kennzahlen und Grafiken zur Ausrichtung geben keinen Aufschluss darüber, wie relevant der Sektor im Portfolio ist. Je nach Ziel der Analyse kann die eine Kennzahl relevanter oder zweckdienlicher sein als die andere: Wenn Sie eine Verringerung der Emissionen in der Realwirtschaft anstreben, könnte es sinnvoll sein, auf Grundlage dieser Ergebnisse den Dialog mit den am wenigsten klimaverträglich ausgerichteten Unternehmen zu fördern. Möchten Sie jedoch potenzielle Übergangsrisiken minimieren, ist es möglicherweise sinnvoller, sich Gedanken über die Exposition Ihres Portfolios gegenüber verschiedenen Technologien oder Regionen zu machen.

Gibt diese Analyse Aufschluss über den Temperaturanstieg, auf den das Portfolio ausgerichtet ist?

Diese Analyse zeigt, ob die technologiespezifischen Ausbaupläne der Unternehmen in meinem Portfolio mit den in den Klimaszenarien festgelegten Technologie-Roadmaps in Einklang stehen. Sie gibt jedoch keinen Aufschluss über einen bestimmten Temperaturanstieg, der mit dem Portfolio unter der gegebenen Klimaverträglichkeit in Verbindung gebracht werden kann. Es gibt keine wissenschaftlich fundierte Methode, um mit Sicherheit den impliziten Temperaturanstieg für ein Portfolio zu ermitteln, wenn ein Sektor auf ein bestimmtes Szenario ausgerichtet ist, ein anderer Sektor jedoch nicht. Zwar existieren unzählige Möglichkeiten, die Klimaverträglichkeit zu bewerten, jedoch es gibt erhebliche Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verflechtung von Sektoren und der Verrechnungen zwischen ihnen, Unsicherheiten in Bezug auf Daten und Annahmen sowie der Tatsache, dass einige Technologien und Sektoren, die zum Erreichen bestimmter Temperaturziele erforderlich sind, in dieser Analyse nicht vertreten sind. Basierend auf unserer Untersuchung kommen wir daher zum Schluss, dass die Temperaturausrichtung eines Portfolios derzeit nicht als einzelner Indikator in wissenschaftlich angemessener Weise dargestellt werden kann.

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4 Inputs für die PACTA-Analyse

Dieses Kapitel befasst sich mit den wichtigsten Konzepten der PACTA-Methode, die es dem Leser ermöglichen, die in diesem Bericht präsentierten Ergebnisse zu verstehen und richtig zu interpretieren. Zudem wird am Ende dieses Kapitels auf einige der wichtigsten Annahmen und Einschränkungen eingegangen. Es handelt sich jedoch nicht um eine detaillierte Beschreibung der zugrundeliegenden Methode. Weiterführende Informationen zur Methode finden Sie im Knowledge Hub auf der Transition Monitor-Website oder im Dokument „PACTA for Investors Methodology Document“ zur PACTA-Methode für Anleger, das ebenfalls auf der Transition Monitor-Website verfügbar ist.

4.1 Klimaszenarien und Daten

4.1.1 Asset-basierte Unternehmensdaten

Im Rahmen von PACTA wird die Ausrichtung eines Finanzportfolios auf die in den Klimaszenarien vorgegebenen Dekarbonisierungspfade hin bewertet. Dies geschieht durch die Zuordnung von physischen Vermögenswerten in der Realwirtschaft zu den Finanzinstrumenten, mit denen sie finanziert werden. Die Asset-basierte Unternehmensdaten für PACTA-Analysen in diesem Bericht stammen von Asset Resolution.

Die Produktionswerte jedes Unternehmens in dem von Asset Resolution bereitgestellten Datensatz – gemessen als wirtschaftliche Einheit der Produktion – sind bekannt. Beispiele sind die Anzahl der produzierten Autos oder die Anzahl der Barrel Öl für Automobil- bzw. Ölanlagen. Die Produktionswerte der Anlagen werden den Unternehmen, die sie besitzen, auf Grundlage der Konsolidierungsmethoden „Credit Ownership“ und „Equity Ownership“ zugewiesen. Weiterführende Informationen über die Konsolidierung von physischen Vermögenswerten finden Sie im Dokument „PACTA for Investors Methodology Document“ zur PACTA-Methode für Anleger.

4.1.2 Klimaszenarien

Klimaszenarien sind ein wichtiges Instrument, um zu erforschen und zu verstehen, was in Zukunft unter verschiedenen Bedingungen geschehen kann und zur Erreichung bestimmter Ziele geschehen muss. Klimaszenarien sind lediglich Darstellungen und Modelle der Zukunft und können daher nicht mit hundertprozentiger Sicherheit voraussagen, was in den kommenden Jahren geschehen wird. Stattdessen zeigen sie verschiedene Zukunftsperspektiven in unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Kontexten und mit verschiedenen möglichen Dekarbonisierungsergebnissen.

Die PACTA-Methode soll unabhängig sein und jedes Klimaszenario verwenden können, das Produktionskapazitätsziele auf Technologieebene oder – für die betreffenden Sektoren – konkrete Ziele für die Emissionsintensität festlegt. Die Szenarien unterscheiden sich in der Regel in den folgenden Hauptaspekten:

  • Ihre Berechnungen für die Dekarbonisierungspfade basieren auf unterschiedlichen Ambitionen und Wahrscheinlichkeiten.

  • Ihre Dekarbonisierungspfade verlaufen unterschiedlich schnell (rascher Ausbau oder langfristige Anpassung).

  • Ihre Annahmen zu Innovationen und damit zu Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Kosten von Technologien unterscheiden sich.

  • Sie weisen Unterschiede in ihrer Granularität auf. Beispielsweise können sie unterschiedliche Zeithorizonte und Regionen abdecken.

Da die in den Klimaszenarien festgelegten Ziele in Abhängigkeit von der Wertschöpfungskette des Sektors sowie regionalen Einschränkungen (z.B. Stromverteilung) für jede Region unterschiedlich sein können, wird die Ausrichtung auf der geografischen Ebene gemessen, in der die Unternehmen eines Sektors typischerweise tätig ist und Investitionen angestrebt werden. Beispielsweise sind im Energiesektor die Märkte in der Regel auf ein regionales oder nationales Gebiet eingegrenzt, sodass die Ausrichtung auf der entsprechenden Ebene gemessen werden sollte. Die Unternehmen der Sektoren Öl- und Gas-, Kohle und Automobil sind jedoch auf einem globalen Markt tätig, weshalb für diese Bereiche ein globales Szenarioziel verwendet wird.

Jedoch liefern nicht alle Klimaszenarien Informationen für alle in diesem Bericht analysierten Sektoren. In solchen Fällen können verschiedene Sektoren anhand unterschiedlicher Klimaszenarien analysiert werden. Generell empfehlen wir jedoch, bei der Durchführung der Portfolioanalyse möglichst dasselbe Klimaszenario zu verwenden, da dann die sektorspezifischen Dekarbonisierungspfade innerhalb der Szenarien auf dasselbe CO2-Gesamtbudget ausgerichtet sind.

Wir empfehlen ausserdem, dass Vermögensverwalter versuchen, die verwendeten Klimaszenarien und die ihnen zugrundeliegenden Annahmen zu verstehen, um zu beurteilen, welches von ihnen für ihre Zwecke am besten geeignet ist. Weiterführende Informationen zu den in diesem Bericht enthaltenen Klimaszenarien finden Sie entsprechenden Dokument auf der Transition Monitor-Website.

4.1.3 Benchmarks

In dem interaktiven Bericht kann der Nutzer aus dem Dropdown-Menü die börsengehandelten Fonds (ETFs) auswählen, mit denen er sein Portfolio vergleichen möchte. ETFs sind Fonds, die einen Korb von Wertpapieren abbilden. Bei dieser Analyse werden sie als Ersatz für die Weltindizes verwendet.

Die folgenden ETFs stehen derzeit zur Auswahl:

  • Ishares Core S&P 500
  • Ishares MSCI ACWI
  • Ishares MSCI Emerging Markets
  • Ishares MSCI World
  • Ishares Global Corp Bond UCITS ETF

Ausführlichere Informationen zu diesen ETFs und ihren Komponenten finden Sie auf der Website von iShares.

4.1.4 Zeithorizonte

Die in diesem Bericht dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Gegenwart und bis zu fünf Jahre in die Zukunft. Sie basieren auf den geplanten Investitionsausgaben (CapEx) gemäss den Asset-basierte Unternehmensdaten (ABCD). Für einige Sektoren ist eine zuverlässige Schätzung über fünf Jahre hinaus nicht möglich, da es keine angemessenen Capex-Prognosen über diesen Zeitraum hinaus gibt. Bei PACTA sind die Prognosen aus Gründen der Homogenität und Konsistenz auf fünf Jahre in der Zukunft beschränkt.

4.2 Grundprinzipien der Emissionszuteilung

4.2.1 Zuweisung der makroökonomischen CO2-Budgets an mikroökonomische Akteure

Für die Zuteilung der makroökonomischen CO2-Budgets an die mikroökonomischen Akteure können verschiedene Ansätze in Betracht gezogen werden.

Bei PACTA wird für Sektoren, in denen kohlenstoffarme Technologien verfügbar sind, ein Marktanteilsansatz angewendet, wobei den Unternehmen Verantwortung für das Erreichen makroökonomischer Klimaziele zugewiesen wird, d.h. den Unternehmen wird für alle marktspezifischen Trends und Entwicklungen Verantwortung anteilig zugerechnet, sodass sie ihren ursprünglichen Marktanteil beibehalten, wenn sie ihre Produktion in jeder Technologie mit der gleichen Rate reduzieren/ausbauen. Anders ausgedrückt: Jeder Akteur des Sektors muss entsprechend seinem derzeitigen Marktanteil dekarbonisieren.

4.2.2 Zuweisung der Klima-Performance von Unternehmen an das Finanzportfolio

Ein weiteres wichtiges Element von PACTA ist die Zuweisung der Klima-Performance des Unternehmens an das Finanzportfolio. Dafür gibt es mehrere Ansätze, wovon bei PACTA zwei angewendet werden.

  1. Ownership-Weight-Approach, OA. Bei diesem Ansatz erfolgt die Zuteilung der Produktion der physischen Vermögenswerte der Unternehmen in Abhängigkeit vom Eigentumsanteil am Vermögenswert. Dieser Ansatz kann nur bei Aktien angewandt werden, da der Anleger einen Anteil an dem Unternehmen besitzt, der durch die Anzahl der von ihm gehaltenen Aktien begrenzt ist. Als Eigentümer eines Anteils am Unternehmen hat er die Kontrolle über diesen Anteil bei den Unternehmensentscheidungen. Nehmen wir an, ein Portfolio ist in zwei Unternehmen investiert, von denen jedes vier Aktien ausgeben hat. Das Portfolio besitzt eine Aktie des blauen Unternehmens, das vier Kraftwerke besitzt, und vier Aktien des gelben Unternehmens, das zwei Kraftwerke besitzt. Nach dem Inhaber-Gewichtungs-Ansatz werden 25% der Produktion der physischen Vermögenswerte des blauen Unternehmens (d.h. die Produktion eines Kraftwerks) und 100% der physischen Vermögenswerte des gelben Unternehmens (d.h. die Produktion von zwei Kraftwerken) dem Portfolio zugerechnet.

  2. Portfolio-Weight-Approach, PWA. Bei diesem Ansatz erfolgt die Zuteilung der Produktion der physischen Vermögenswerte der Unternehmen in Abhängigkeit von dem Anteil, den das Unternehmen im Portfolio ausmacht. Wenn eine Anleihe des Stromproduzenten A 10% des gesamten Portfolios mit Anleihen des Stromsektors ausmacht, werden 10% der Produktion von Unternehmen A dem Portfolio zugerechnet. Bei Schuldtiteln stellt der Ansatz eine Annäherung für Kapitalallokationsentscheidungen dar.

4.3 Einschränkungen und Limitationen der Analyse

Nachfolgend werden einige der Einschränkungen des Modells dargelegt:

  1. Von Finanzinstituten bereitgestellte Daten: Die Ergebnisse des interaktiven Berichts hängen von den Daten ab, die der Nutzer hochgeladen hat. Das RMI ist nicht für die Validierung oder Prüfung der hochgeladenen Daten verantwortlich.

  2. Annahmen zu den Klimaszenarien: Die verwendeten Klimaszenarien stellen eine mögliche Entwicklung dar, wie die Energiewende unter verschiedenen Klimazielen aussehen könnte. Auch wenn die erforderlichen Massnahmen unumstritten sind (Ausbau der erneuerbaren Energien, Ausstieg aus kohlenstoffintensiven Technologien), kann die genaue Aufteilung der verbleibenden CO2-Budgets auf die einzelnen Sektoren je nach Szenario unterschiedlich erfolgen. Ausserdem basieren die verschiedene Modelle auf unterschiedlichen Annahmen über die zukünftige Entwicklung und das Potenzial bestimmter Technologien. Diese Analyse konzentriert sich daher auf die Technologien, die sich bewährt haben und auf dem Markt verfügbar sind. Folglich berücksichtigt diese Analyse keine Investitionen in Forschung und Entwicklung oder privates Beteiligungskapital (Private-Equity) in der Frühphase, die für die Finanzinstitute eine wichtige Möglichkeit darstellen, zur Markteinführung neuer Klimalösungen beizutragen. Während darüber hinaus erwartet wird, dass die Szenarien alle sozioökonomischen Faktoren miteinbeziehen, berücksichtigen sie keine regionalen klimapolitischen Massnahmen oder Vorschriften. Es ist davon auszugehen, dass bei einigen Technologien eine klimaverträgliche Ausrichtung schwieriger oder gar nicht zu erreichen sein wird.

  3. Verwendete Asset-basierte Unternehmensdaten: Obwohl die Daten von zuverlässigen Drittanbietern stammen, können Fehler nicht ausgeschlossen werden, entweder in den Produktionsplänen selbst oder bei der Abbildung der Eigentumsstruktur eines Unternehmens. Darüber hinaus werden die geplanten Produktionspläne möglicherweise nicht umgesetzt. Dies sollte bei der Interpretation der Produktionsprognosen berücksichtigt werden.

  4. Aktuelle Fondsabdeckung bei der PACTA-Analyse: Wenn die Finanzinstitute Fonds in ihren Portfolios melden, werden diese in Aktien und Anleihen umgerechnet, die dieser Fonds-ISIN zugeordnet sind. Für diese Umrechnung greifen wir auf externe Datenquellen zurück, die Informationen über Fonds und deren Zusammensetzung enthalten.

  5. Umfang der Analyse: PACTA deckt bestimmte Sektoren wie Land- und Forstwirtschaft aufgrund fehlender Daten nicht ab, obwohl sie für die Begrenzung künftiger Treibhausgasemissionen von grosser Bedeutung sind. Ausserdem werden Anlageklassen wie Staatsanleihen oder Private-Equity bei der Analyse nicht berücksichtigt.

  6. Produktionspläne der Unternehmen: Die relative Klimaverträglichkeit von Unternehmen wird anhand von Daten zur Produktionskapazität approximiert. Investitionen in Forschung und Entwicklung, historische Daten, Ausgaben für Lobbying usw. werden dabei nicht berücksichtigt.

  7. Sektorklassifizierung: PACTA ordnet die Asset-basierte Unternehmensdaten auf Grundlage der von unserem Finanzdatenanbieter bereitgestellten Sektorklassifizierung zu. Das RMI führt zwar eine Qualitätskontrolle der in die Analyse miteinbezogenen Daten durch, aber einige Unternehmen könnten dennoch falsch klassifiziert sein.

4.4 Glossar

  • ABCD: Asset based company level data
  • APS: Announced Pledges Scenario
  • AUM: Assets under management
  • ETP: Energy Technology Perspectives
  • GECO: Global Energy and Climate Outlook
  • GJ/a: Gigajoule per annum
  • ICE: Internal combustion engine
  • LDV: Light duty vehicles
  • MW: Mega Watt
  • NZE 2050: Net Zero Emissions by 2050 Scenario
  • SDS: Sustainable Development Scenario
  • SPS/ STEPS: Stated Policies Scenario
  • t/a: ton per annum
  • WEO: World Energy Outlook

  1. Indirekter Gegenentwurf zur Gletscher-Initiative. Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 | Das Schweizer Parlament, 12.10.2021. (Link)↩︎

  2. Bundesrat eröffnet Vernehmlassung über Verordnung zur Klimaberichterstattung von grossen Unternehmen | Der Bundesrat, 30.03.2022 (admin.ch) (Link)↩︎

  3. Der Bundesrat legt der Finanzbranche nahe, internationalen Netto-Null-Allianzen beizutreten, und strebt dahingehend Branchenvereinbarungen an | Der Bundesrat, 17.11.2022 (Link)↩︎

  4. Selbstregulierungen im Bereich Sustainable Finance | SwissBanking (Link)↩︎

  5. Selbstregulierung zu Transparenz und Offenlegung bei Kollektivvermögen mit Nachhaltigkeitsbezug | Asset Management Association Switzerland (LINK)↩︎

  6. siehe auch die Medienmitteilung des Bundesrates vom 17.11.2021↩︎

  7. Swiss Climate Scores, Website des SIF. (Link)↩︎

  8. https://www.transitionmonitor.com/pacta-cop/↩︎

  9. https://ourworldindata.org/emissions-by-sector↩︎

  10. https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/ghg-protocol-revised.pdf↩︎